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AutorenbildSamira Zulliger

Leicht, leichter, am Schwersten - Wenn das Lösen von emotionalem Essen eine Zwiebel wäre

Aktualisiert: 16. Mai


Stell dir vor, du bist eine Zwiebel

(irgendwas mit Ernährung muss ich ja einbauen)

Eine Zwiebel die aus mehreren Schichten besteht.

Der innerste Kern bist du - als Neugeborenes. Frei von Prägungen, Strategien, Erziehungsmuster und gesellschaftlichen Strukturen

Dein Kern - Rein wie deine Seele. Schön nicht?


Im Verlaufe der Jahre eignest du dir durch dein Umfeld neue Schichten an.

Seien es neue Verhaltensweisen oder Strategien.

Früher eignete man sich vielleicht das Jagen oder Kämpfen an - heute sehen Überlebensstrategien etwas anders aus - und doch haben sie denselben Sinn und Zweck:


Ich möchte auf dieser Welt überleben und ich möchte geliebt werden.

Hier ein paar Beispiele, die ich aus meiner beruflichen Laufbahn kenne:

  1. Eltern streiten häufig und laut --> Kind versteckt sich im Zimmer und nascht genüsslich ein paar Süssigkeiten, um sich Wohlbefinden zu ermöglichen

  2. Vater beurteilt das Körpergewicht der jungen Tochter häufig mit Sprüchen wie "du Pummelchen" --> Tochter bringt sich bei, Essen zu verbieten und strebt nach einem (vielleicht unnatürlichem) Körperideal, um Anerkennung vom Vater zu bekommen

  3. Kind erlebt sexueller Missbrauch --> Strebt ein Körperbild an, welches unästhetisch ist und dem Kind ermöglicht - nicht mehr "attraktiv" zu sein für weitere mögliche Täter in der Zukunft


Natürlich sind hier ein paar gravierende Überlebensstrategien dabei - aber sie zeigen sehr gut auf - wie Eltern und Umgebung das Essverhalten und das eigene Körperbild beeinflussen.


Je mehr wir uns ins Erwachsenenalter begeben, desto mehr solche Schichten kommen dazu - bis wir wie eine wunderschöne Zwiebel aus mehrere Schichten bestehen, die dich heute zu dem machen, wo du bist.


 

So: und nun kommst du zu mir - in die Ernährungsberatung mit dem Anliegen


"ich möchte mich leichter fühlen und mein emotionales Essen wegbekommen - kannst du mir helfen?"

Natürlich, gerne begleite ich dich! lass uns jedoch zuerst nochmals auf die Zwiebel zurückkommen.


Um das emotionale Essen (also essen aus anderen Gründen wie Hunger - z.B. aus Trauer oder Wut) nachhaltig verändern zu können, darf es "deep" gehen. etwa so, wie wenn du die Zwiebel anfängst zu schälen und die Tränen zu fliessen beginnen.




Immer wenn das Essen an Überlebensstrategien und Verhaltensweisen von früher gekoppelt sind, darf und soll die Zwiebel genauer betrachtet werden. Vielleicht hast du auch schon die Erfahrung gemacht, dass du das emotionale Essen einfach eine gewisse Zeit lang unterdrücken konntest, aber dann "BOOM" - kam es schlagartig wieder zurück?

GENAU - WEIL ES EINE ÜBERLEBENSSTRATEGIE WAR VON DIR FRÜHER.


Wie willst du einem waschechtem Jäger erklären - plötzlich nicht mehr auf das Reh zu schiessen, wenn das Tier gerade schön vor ihm platziert ist und er die beste Voraussetzung hätte, das Reh zu treffen? Wie willst du diesem Jäger plötzlich weiss machen, dass man neu kein Fleisch mehr benötigt zu Jagen, da man im Supermarkt Fleisch - und Fleischersatzprodukte kaufen kann? Wie kannst du nur ihm diese eine Aufgabe wegnehmen, die er in seinem ganzem Leben nachgegangen ist?
nun fühlt er sich verloren - weiss nicht mehr wohin mit sich.

Und genau dieser Verlorenheit, wenn man etwas plötzlich nicht mehr macht, das einem früher als Überlebensstrategie gedient hat, müssen wir Aufmerksamkeit schenken. Wir müssen ernst nehmen, dass der Jäger Zeit braucht, bis er realisiert, verstanden und verarbeitet hat, dass man heutzutage auch andere Dinge essen kann, wie das Selbsterlegte Reh - das er NICHT MEHR davon abhängig ist.


Was brauchen wir also um das emotionale Essen langfristig zu verändern?


Wir brauchst Zeit, Verarbeitung und Alternativen, um das emotionale Essen zu lösen. Wir brauchen Wertschätzung für dich und für deine Strategie von früher

Danke Schokolade, dass du mir früher gedient hast, wo ich es brauchte

Und so kommen wir auch zum Titel dieses Beitrags zurück - "leicht, leichter, am schwersten"


Es ist immer kurzzeitig angenehmer, den alten, bekannten und gewohnten Weg zu gehen. Das geht ganz leicht und automatisch - mit wenig Anstrengung. Eine Veränderung anzugehen, an sich zu arbeiten, für ein zukünftiges zufriedeneres und gesünderes ICH - kann und wird sich zeitweise schwer anfühlen.


Doch ich kann dir versprechen - wenn du diesen Weg gehst - dich löst von alten Mustern und Prägungen, die dir heute nicht mehr dienen - wirst du freier sein den je und die Leichtigkeit im Leben wird dich mit offenen Armen empfangen.





In diesem Sinne - ich mag Zwiebeln.


Herzensgruss


Samira





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